Irak – Training und Beschäftigung für Frauen

Irak – Training und Beschäftigung für Frauen

Der gegenwärtige Krieg hatte und hat einen enormen Einfluss auf das Leben in der kurdischen Stadt Dohuk. Die Gesamtbevölkerung hat sich mit dem Zustrom von Binnenflüchtlingen und Flüchtlingen aus anderen Ländern nahezu verdoppelt. Die neu angekommene Bevölkerung besteht zum großen Teil aus JezidInnen, einer kurdischen religiösen Minderheit, welche von Anhängern des sogenannten „Islamischen Staats“ (IS) als TeufelsanbeterInnen bezeichnet und deswegen von ihnen gejagt wurden. Sie sind teils hochtraumatisiert und weisen mehr chronische Gesundheitsprobleme auf als andere Flüchtlinge.

Frauen aus dieser Minderheit wurden stärker in ihrer sozialen und körperlichen Mobilität begrenzt, als in anderen kurdischen Gruppen. Nun leben viele Frauen ohne Mann in einem Lager, da dieser entweder tot oder verschollen ist. Oft erhalten sie keine oder nur eine geringe Familienbeihilfe. Deswegen benötigen diese Frauen dringend irgendeine Form von bezahlter Beschäftigung, um sich und ihre Kinder ausreichend versorgen zu können. Darüber hinaus brauchen sie eine Position, die in ihrer Gemeinde respektiert wird, um eine Stigmatisierung als weibliche Überlebende zu vermeiden.

In Dohuk haben Aktivistinnen verschiedenster Ethnien und Religionszugehörigkeiten den Verein „Women for Better Healthy Life“ gegründet. Mit Unterstützung durch die internationale Organisation medica mondiale planen sie ein Frauengesundheitszentrum in Dohuk. Es soll Ratsuchenden eine kompetente Anlaufstelle bieten und einen sicheren Ort, um sich auszutauschen.

Dank der Förderung durch den Weltgebetstag der Frauen Österreich sollen zunächst sechs jezidische Frauen zu Sozialarbeiterinnen ausgebildet werden. Dadurch verbessert sich nicht nur ihre wirtschaftliche Situation, sondern sie erhalten auch mehr Respekt und Anerkennung innerhalb der Gemeinschaft. Sie informieren Frauen und Mädchen im Lager über Grundregeln der Hygiene und Gesundheitsvorsorge, sowie über Angebote im Bereich von Gender basierter und sexualisierter Gewalt. Ist das Projekt erfolgreich, soll es auch in anderen Lagern übernommen werden.

Projektpartner:

Women For Better Healthy Life (WFBHL)

Finanzierung durch den WGT Österreich:

Finanzierung: 2017 – 2018
Fördersumme: 13.000,- Euro

Bilder Copyright: Women For Better Healthy Life (WFBHL)
Kommentare sind geschlossen.