Philippinen – Empowerment philippinischer Arbeiterinnen
In dem Projekt, das in Kooperation mit dem WGT Deutschland und der Schweiz für 3 Jahre gefördert wird, geht es darum, die Frauenorganisationen der Kayumanggi zu stärken. Trotz konstant hohem Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren ist die Einkommens-schere zwischen Arm und Reich auf den Philippinen weiter auseinander gegangen. Im Wettlauf um globale Wettbewerbsfähigkeiten setzt die Regierung weiter auf eine neoliberale Wirtschaftspolitik. Das hat eine De-Regulierung des Arbeitsmarktes zur Folge mit den bekannten Folgen für die Arbeitnehmerinnen, wie Lohndumping, Erosion der Arbeits- und Sozialstandards, Bedeutungsverlust der Gewerkschaften, Anstieg von Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, etc. In kaum einer Familie genügt ein Verdienst allein zum Überleben. Daher sind gerade in den Städten, wo es kaum möglich ist, Selbstversorgungswirtschaft zu betreiben, viele Frauen gezwungen, auch unsichere, gefährliche und unterbezahlte Arbeit, ohne jegliche soziale Absicherung anzunehmen, um die Familie über Wasser zu halten.
Die Frauenorganisation Kayumanggi soll nun mit den Projektgeldern unterstützt werden, sich zu einer formell registrierten und regional anerkannten Arbeiterinnenvertretung zu entwickeln, die die Anliegen ihrer Mitglieder professionell und wirksam gegenüber den staatlichen Gremien vertreten kann.
Die Partnerorganisation Urban Missionaries (Städtische MissionarInnen) hat es geschafft Kayumanggi aufzubauen. Nun sollen die institutionellen Fähigkeiten der Frauengruppe gestärkt werden, um ihre Mitgliederbasis zu verbreitern, auch in anderen Stadtteilen Untergruppen zu etablieren und selbstständig Mittel für ihre Arbeit zu erwirtschaften. Von dieser beabsichtigten Professionalisierung sollen mindestens 500 Frauen profitieren, die bereits Mitglieder in einer der drei bestehenden Kayumanggi-Gruppen (in den Stadtteilen Valenzuela, Quezon und Paranaque) sind.
Solche Professionalisierungsmaßnahmen sind z.B. Organisationsentwicklung, kombiniert mit Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung zu Frauenrechten. Durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und Vernetzung mit anderen sozialen Netzwerken und Gruppierungen sollen die Anliegen aufgezeigt werden und in der Folge auch auf politischer Ebene Berücksichtigung finden.
Die Partnerorganisation Urban Missionaries wurde während der Marcos-Diktatur 1977 von der Vereinigung der Ordensoberen in den Philippinen mit dem Auftrag gegründet, sich für die Belange der städtischen Industriearbeiterschaft stark zu machen. Bis heute setzen sie sich für faire Arbeitsverhältnisse und ArbeitnehmerInnenrechte ein. Mit fortschreitender Globalisierung liegt jedoch das Augenmerk mehr und mehr auf der Bekämpfung von prekären, zeitlich befristeten Arbeitsverhältnissen bzw. der Umgehung arbeits- und sozialrechtlicher Mindeststandards.
Projektpartner:
Urban Missionaries
Finanzierung durch den WGT Österreich:
Förderdauer: 2017 – 2018
Fördersumme: 15.000,- Euro (DACH-Kooperation insgesamt: 46.112,- Euro)
Bildrechte: Urban Missionaries/WGT Deutsches Komitee e.V