Kuba – Eigenes Einkommen und Beteiligung am sozialen Leben für die Generation 55+
Nicht selten stehen ältere Menschen in Kuba nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben wirtschaftlich und sozial vor dem Nichts: die staatliche Mindestrente reicht nicht zum Überleben und familiäre Versorgungsnetze brechen weg. In dem Projekt, das in Kooperation mit dem WGT Deutschland und der Schweiz für 3 Jahre gefördert wird, geht es darum, würdiges Leben im Alter durch wirtschaftliche Eigenständigkeit zu fördern und das Negativbild der “unproduktiven Alten” zu verändern.
Eine große Herausforderung bestehe darin, so die Partnerorganisation Caritas Cuba (CC), das Negativbild von den „unproduktiven Alten“ zu verändern. CC bekämpft die wirtschaftliche Not der Generation 55+ mit Einkommen schaffenden Maßnahmen, versucht die Gefahr der Ausgrenzung durch die Stärkung sozialer Netze zu verringern und hinterfragt gängige Rollenbilder von Frauen und Alten durch Bildungsarbeit. Im aktuellen Projekt wird der landesweite Aufbau von 150 sogenannten “produktiven Gruppen” gefördert. Dabei handelt es sich meist um Änderungsschneidereien, Kunsthandwerk und Gemüsezucht. Dadurch erhalten ca. 700 ältere Menschen (davon 2/3 Frauen) die Möglichkeit, sich ein Existenzminimum zu erwirtschaften bzw. einen Beitrag zum Familieneinkommen zu leisten.
Caritas Cubana wurde 1991 von der kubanischen Bischofskonferenz gegründet und ist bislang die einzige „echte“ Nichtregierungsorganisation in Kuba, da sie nicht von der Regierung/Partei kontrolliert wird. Ihr Auftrag lautet, „in Anerkennung der Würde jeder einzelnen Person das Risiko der Ausgrenzung minimieren“. Konkret bedeutet dies die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien, Alten, Behinderten und HIV/Aidskranken sowie die Unterstützung von Opfern von Naturkatastrophen. Frauenförderung ist weniger Programm denn implizite Konsequenz der Realität: Frauen sind in den Zielgruppen und beim Personal bzw. den Freiwilligen in der Überzahl.
Projektpartner:
Caritas Cubana (CC)
Finanzierung durch den WGT Österreich:
Förderdauer: 2016 – 2017
Fördersumme: 21.000,- Euro (DACH-Kooperation insgesamt 58.298,- Euro)